Kurz und bündig
Was ändert sich?
- Die Ablesung erfolgt automatisiert über das Stromnetz mittels Powerline Kommunikation (PLC), womit die manuelle Ablesung vor Ort entfällt.
- Vorhandene Wasserzähler werden mit einem Datenkabel mit dem Stromzähler verbunden, so-dass die Ablesung dieser Zählerstände ebenfalls automatisiert erfolgen kann.
- Der tagesaktuelle Strom- und Wasserverbrauch wird im Kundenportal (ab Herbst 2025) verfügbar sein. Dieser Einblick ermöglicht es Ihnen, den Verbrauch zu optimieren und somit Energie und Geld zu sparen.
Was bleibt gleich?
- Die Rechnungen können wie bisher mit Einzahlungsschein (QR-Rechnung) oder E-Rechnung (eBill) beglichen werden.
- Das EWR bleibt verantwortlich für die korrekte Ablesung und Eichung der Stromzähler.
- Alle Daten werden gemäss den datenschutzrechtlichen Bestimmungen verwendet und geschützt.
Fragen zum Smart Meter Rollout
Was ist ein Smart Meter?
Smart Meter sind digitale Stromzähler. Sie messen und speichern nicht nur Strombezug aus dem Netz und die Einspeisung von Energieerzeugungsanlagen (wie Photovoltaikanlagen) in das Netz, sondern auch zu welchem Zeitpunkt diese verbraucht oder produziert wurde. Zusätzlich verfügen Smart Meter über ein Kommunikationsmodul, damit sie aus der Ferne ausgelesen werden können. Es ist also nicht mehr notwendig, vor Ort zu sein, um den Zähler abzulesen. So werden langfristig Kosten gespart. Diese Eigenschaften machen den Stromzähler «intelligent» und unterscheiden den Smart Meter von ihrem bisherigen Stromzähler.
Warum tauschen wir die Stromzähler aus?
Die Umstellung auf Smart Meter erfolgt als gesetzlicher Auftrag sowie im Rahmen der Energiestrategie 2050 des Bundes in der ganzen Schweiz.
Die Smart Meter sind dabei ein wichtiger Schritt, um die Versorgungssicherheit der Schweiz auch in Zukunft zu gewährleisten. Die schweizweite Installation von Smart Metern unterstützt einen sparsamen sowie rationellen Energieverbrauch, woran ein öffentliches Interesse besteht. Aus diesem Grund hat der Bundesrat mit der am 1. Januar 2018 in Kraft getretenen Änderung der Stromversorgungsverordnung (StromVV) eine allgemeine Pflicht zur Einsetzung intelligenter Messsysteme für Endverbraucher/innen und Erzeuger eingeführt (vgl. Art. 8a und 8b Abs. 1 StromVV).
Muss ein Smart Meter installiert werden?
Als Verteilnetzbetreiber sind wir gemäss Stromversorgungsverordnung (StromVV), Art. 31e Abs.1, rechtlich verpflichtet, die bei unseren Endkundinnen und -kunden installierten Zähler durch Smart Meter zu ersetzen.
Was kostet der Austausch des Zählers?
Die Kosten für den flächendeckenden Einbau der Smart Meter sind Bestandteil der Netzkosten und werden hierüber finanziert. Die Netzkosten sind Bestandteil Ihrer Stromrechnung und decken die Kosten für die Nutzung des Verteilnetzes für den Stromtransport und die Messung.
Wem gehört der Smart Meter?
Die Stromzähler, die Kommunikations-Gateway (sog. Smart Manager) sowie weitere Installationen, die zur Übermittlung der Verbrauchsdaten nötig sind, gehören dem EWR.
Die Verbrauchsdaten gehören Ihnen als Kundin bzw. Kunde.
Was muss ich unternehmen, damit ich einen Smart Meter erhalte?
Das EWR modernisiert schrittweise den gesamten Messmittelpark und bringt dieses auf den neuesten Stand der Technik. Sie müssen selbst nichts unternehmen. Sobald eine Installation bei Ihnen ansteht, informieren wir Sie vorgängig. Es besteht keine Möglichkeit, einen Smart Meter auf Wunsch vorgezogen einzubauen.
Wie funktioniert die Fernauslesung?
Die Zähler kommunizieren in einem eigens dafür aufgebauten Kommunikationsnetzwerk und nutzen das bestehende Stromnetz mittels der Powerline Kommunikation Technologie (PLC). Es entsteht dabei keine Funkstrahlung und es müssen keine zusätzlichen Datenkabel zu Ihrer Liegenschaft verlegt werden.
Wie erhalte ich Zugriff auf meine Daten?
Parallel zur Installation der neuen Zähler implementieren wir ein Kundenportal. Dieses wird voraussichtlich ab Herbst 2025 verfügbar sein. Sobald das Kundenportal verfügbar ist, werden wir im Kundenmagazin «Stromwärts» sowie hier auf unserer Webseite darüber informieren. Sie können dann ihre gesamten Verbrauchsdaten abrufen und weitere Dienstleistungen nutzen.
Was passiert mit meinen Daten?
Die Daten werden wie bis anhin vom Netzbetreiber oder von einer von ihm beauftragten Firma gespeichert. Sie werden für die Stromrechnung sowie für notwendige Netzplanungen verwendet. Wir sorgen durch angemessene, technische und organisatorische Massnahmen für eine sichere Datenbearbeitung. Weitere Details finden Sie in unserer Datenschutzerklärung auf unserer Webseite.
Was sind Lastgangdaten und wozu sind sie nützlich?
Ein Stromverbrauchs-Lastgang im Stromverbrauch ist eine zeitliche Aufzeichnung des Stromverbrauchs in festgelegten Intervallen von 15 Minuten. Die 15-Minuten-Werte in einem Lastgang stellen dabei den durchschnittlichen Stromverbrauch innerhalb dieses Intervalls dar. Diese Messdaten werden vom Zähler an uns verschlüsselt übertragen. Aufgrund der Mittelwert-Bildung über 15-Minuten ist es uns nicht möglich Rückschlüsse über das individuelle Verbrauchsverhalten zu ziehen.
Anhand einer solchen Kurve kann der Endverbraucher seinen Stromverbrauch und allfällige Stromproduktion optimieren und Kosten senken.
Fragen zum Zählerwechsel
Wer führt den Zählerwechsel durch?
Der Wechsel der Zähler erfolgt durch Mitarbeitende des EWR sowie durch lokale Elektroinstallationsunternehmen durch, welche hierzu vom EWR beauftragt sind. Wenn Sie hierzu Fragen haben, zögern Sie nicht uns anzurufen.
- in Romanshorn ist dies die Firma Elektro Graf AG.
- in Salmsach ist dies die Firma Calonder AG
Muss ich für den Zählerwechsel vor Ort sein?
Vor einem Zählerwechsel nehmen wir in der Regel schriftlich oder per Telefon Kontakt auf und informieren Sie über den geplanten Zählerwechsel. Wenn unsere Stromableser bisher ungehindert Zutritt zum Stromzähler hatten, gilt dies auch für den Zählerwechsel. Wenn sich der Zähler in ihren privaten Räumlichkeiten befindet, dann ist es erforderlich, dass Sie während des Zählerwechsel vor Ort sind.
Wie lange dauert der Zählerwechsel und Stromunterbruch?
Der gesamte Wechsel dauert zwischen 45 – 90 Minuten in einem Einfamilienhaus. In einem Mehrfamilienhaus entsprechend der Anzahl Wohnungen länger. Der Zählerwechsel erfordert in den meisten Fällen eine kurze Unterbrechung der Stromversorgung von 5 bis 10 Minuten pro Zähler respektive Wohnungseinheit.
Kann ich den Aufzug oder das Garagentor benutzen?
Während des Zählerwechsels wird der Strom pro Zählerkreis für 5 bis 10 Minuten abgeschaltet. Dies hat zur Folge, dass Aufzüge, Garagentore, automatische Schiebetüren usw. für diese Zeitspanne nicht funktionieren.
Wird auch der Wasserzähler gewechselt?
Alle Wasserzähler, die nach dem Jahr 2015 beschafft wurden, können an das neue Smart Metering System angeschlossen werden. Ältere Wasserzähler werden in der Regel vor dem Smart Meter Rollout durch Mitarbeitende des EWR ausgetauscht. Ist bereits ein neuerer Wasserzähler vorhanden und befindet sich dieser in der Nähe des Stromzählers, so wird dieser im Zuge des Smart Meter Rollouts ebenfalls angeschlossen.
Warum findet auch eine Datenaufnahme vor Ort statt?
Im Rahmen des Smart Meter Rollouts werden auch unsere Anlagenlisten auf Vollständigkeit überprüft. Das heisst, die EWR-Mitarbeitenden prüfen vor Ort, ob unsere Angaben zu Photovoltaikanlagen, Ladestationen für Elektroautos, Wärmepumpen etc. noch aktuell sind. Zudem wird überprüft, ob diese Verbraucher oder Energieerzeugungsanlagen auch an unser Steuergerät (Smart Manager) angeschlossen sind.
Unsere neuen Zähler
Im Rahmen einer offenen Ausschreibung wurden die Smart Meter vom Typ E360 und E570 der Schweizer Firma Landis+Gyr AG aus Cham ausgewählt. Die Smart Meter Software sowie auch das Kundenportal stammt von der Schweizer Firma EVUlution AG mit Sitz in Landquart.
Unsere Zähler durchlaufen einen aufwändigen Zertifizierungsprozess durch das Eidgenössische Institut für Metrologie (METAS) und entsprechen damit höchsten Sicherheitsstandards. Zudem werden die Stromzähler in Europa (Griechenland) und die Smart Meter Gateways in der Schweiz (Steinach) hergestellt.
Landis+Gyr E360 – «Haushaltszähler»
Der E360 ist ein direktmessender Stromzähler für Anschlüsse bis 80A. Dieser wird beispielsweise in Haushalten eingesetzt.
Landis+Gyr E570 – «Gewerbezähler»
Der E570 ist ein Wandler Zähler für Anschlüsse ab 100A. Dieser wird in der Regel für grössere Gewerbe, Industrie oder auch Hauptmessungen bei Eigenverbrauchsgemeinschaften eingesetzt.
EVUlution Smart Manager Gateway
Lokale Intelligenz ist wichtig, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Dazu gehört zum Beispiel die Einbindung dezentraler Produktionen oder privater Ladestationen für Elektroautos. Der Smart Manager ist eine wichtige Komponente des zukünftigen intelligenten Stromnetzes.
Als sichere Kommunikationseinheit versorgt der Smart Manager das EWR und Stromkunden mit Informationen zu Verbrauch und Erzeugung. Der Smart Manager liest die Daten der Zähler automatisch aus und leitet diese verschlüsselt an die Systeme des EWR weiter. Die Kundinnen und Kunden können ihre Verbrauchs- und Produktionsdaten im Kundenportal (ab Herbst 2025) abrufen und weitere Dienstleistungen nutzen.