Eine neue Generation Smart Meter für das EWR
Gabriel Pitsch, Leiter Informationstechnologie, arbeitet zusammen mit seinem Team an der Einführung eines neuen Stromzählers. Wir haben ihm dazu ein paar Fragen gestellt.
Was macht die Informationstechnologie aktuell?
Im vergangenen Jahr haben wir die Basis für ein neues Smart-Metering-System der zweiten Generation geschaffen und dies in einem Pilot-Projekt mit Installationen bei rund 200 Haushalten intensiv getestet. Die Ergebnisse waren gut, das System läuft stabil und sicher. Seit Anfang Februar 2025 haben wir mit dem Rollout begonnen, wobei jährlich etwa 2’000 bis 2’500 Zähler ersetzt werden. Ziel ist es, dass wir bis Ende 2027 die Zähler in Romanshorn sowie in den Weilern Fehlwies und Hütten in Salmsach durch einen neuen, modernen Smart Meter ersetzen können. Im Netzgebiet Uttwil sind bereits seit dem Jahr 2009 und in Salmsach seit 2019 flächendeckend Smart Meter der ersten Generation im Einsatz. Diese werden zu einem späteren Zeitpunkt modernisiert.
Warum braucht es neue Stromzähler?
Unsere ältesten Zähler, die aus dem Jahr 1967 stammen, sind folglich beeindruckende 58 Jahre alt und immer noch tadellos im Einsatz. Diese Zähler haben über die Jahrzehnte hinweg zuverlässig ihren Dienst getan, nun ist die Zeit gekommen, sie durch moderne Technologie zu ersetzen. Die neuen Smart Meter bieten zahlreiche Vorteile, die über die blosse Erfassung des Energieverbrauchshinausgehen.
Zudem erfüllen wir damit, wie alle anderen Energieversorgungsunternehmen in der Schweiz, den gesetzlichen Auftrag im Rahmen der Energiestrategie 2050 des Bundes, bis Ende des Jahres 2027 auf Smart Meter umzurüsten.
Welche Vorteile bringen die neuen Zähler?
Die neuen Zähler bieten eine Vielzahl von Funktionen, die sowohl den Verbrauchern als auch dem EWR zugutekommen. Für die Kundinnen und Kunden bedeutet dies eine zeitnahe Erfassung ihres Energieverbrauchs. Sie können ihren Verbrauch in Intervallen von 15 Minuten anhand tagesaktueller Daten überprüfen und so besser nachvollziehen, wie und wann sie Energie verbrauchen. Dies kann helfen, bewusster mit dem Energieverbrauch umzugehen und Energie zu sparen.
Für das EWR bedeutet die Einführung der Smart Meter eine Verbesserung der Netzstabilität und -effizienz. Die Smart Meter erfassen auch Daten über die Stromqualität, die genutzt werden können, um das Netz besser zu planen, zu steuern und Engpässe zu vermeiden.
Weiter können wir neu auch den Wasserzähler elektronisch ablesen. Dieser wird per Kabel an das Smart-Metering-System angeschlossen. Auch hier wird der Verbrauch für die Kundinnen und Kundentransparenter und wir können zukünftig die Frischwasseraufbereitung besser planen.
Gabriel Pitsch und Daniel Hofstetter beim Smart-Meter-Rollout.

Klingt alles nach einer Win-win-Situation. Ist das Ganze aber auch sicher?
Ja, unser neues Smart-Meter-System ist sicher und entspricht den strengen Sicherheitsanforderungen des Eidgenössischen Instituts für Metrologie (METAS). Die Daten werden vom Zähler anonymisiert und verschlüsselt an uns übertragen. Auch war es uns wichtig, dass die eingesetzte Hardware von schweizerischen Unternehmen stammt. Den Zuschlag der Ausschreibung haben
die Firmen EVUlution AG aus Landquart und Landis+Gyr AG aus Cham erhalten. Ein Teil der Hardware wird in Steinach und die Stromzähler in Griechenland produziert. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Datenschutz.
Die Smart Meter erfassen Daten des Energieverbrauchs und allfälliger Rücklieferung von überschüssig produzierter Energie. Es ist wichtig, dass diese Daten sicher und vertraulich behandelt werden. Wir haben daher entsprechende Datenschutzrichtlinien und -massnahmen implementiert, um sicherzustellen, dass die Daten unserer Kundschaft geschützt sind.
Und wie kommen die Kundinnen und Kunden anschliessend zu den Daten, wenn sie einen Smart Meter haben?
Parallel zum Smart-Meter-Rollout arbeitet unser Kundendienst an der Einführung eines Kundenportals. Dieses wird voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2025 verfügbar sein. Die Kundinnen und Kunden werden über dieses Portal ihre Verbrauchs- und Rechnungsdaten abrufen und zu einem späteren Zeitpunkt noch weitere Dienstleistungen nutzen können. Ich möchte und kann aber noch nicht zu viel verraten. Mehr dazu werden wir in einem der nächsten Stromwärts erzählen.
Auf was habt ihr bei dem Projekt besonderen Wert gelegt?
Ein besonderer Fokus wurde auf die Automatisierung der Prozessabläufe gelegt. Durch die Automatisierung können wir nicht nur schnell und effizient arbeiten, sondern auch allfällige Flüchtigkeitsfehler vermeiden. Die Umstellung auf Smart Meter erfordert zudem einige Anpassungen im Verrechnungssystem, welche vollautomatisiert durchgeführt werden.
Die Konfiguration unserer neuen Smart Meter vor Ort ist verhältnismässig einfach verglichen mit anderen Smart-Metering-Systemen. Unsere Installateure sind mit modernen Tablets ausgestattet, die es ihnen ermöglichen, die Einrichtung direkt vor Ort vorzunehmen. Dies spart Zeit und reduziert die Komplexität des Installationsprozesses.
Auf was freust du dich persönlich?
Ich freue mich bereits darauf, wenn auch bei mir zuhause ein Smart Meter installiert wird. In den vergangenen Jahren habe ich privat einige Energiesparmassnahmen umgesetzt, wie zum Beispiel den Wechsel auf LED-Leuchten, das Ausschalten von Geräten über die Nacht oder das Ersetzen
alter Elektrogeräte. Wie viel die Massnahmen effektiv gebracht haben, konnte ich im Detail nie genau sagen. Mit dem Wechsel auf den Smart Meter ändert sich das dann. Die Informationen sehe ich dann täglich im Kundenportal.
Weitere Informationen unter: Smart Meter Rollout